Was ist die Bipolare Störung, was macht Sie aus? 
Eigentlich sind Bipolare Menschen tripolar. Wir können durchaus gesund sein. Doch wir haben bipolare Störungen. Die eine Seite der Störung ist die Manie. Sie macht eine mitunter ungeheuer euphorische Stimmung. Treibt uns von einer Idee zur nächsten, die am besten alle gleichzeitig umgesetzt werden und meist nichts mit Vernunft zu tun haben. 
Die Ausmaße der Manie sind von Person zu Person und von Manie zu Manie unterschiedlich. Einer hat nur aufdringlich gute Laune, der nächste kann schon ein Kreuzfahrtschiff bestellen oder sich auch mal als Spion ausgeben und größte Abenteuer bestehen. Man könnte ganze Bücher mit solchen Geschichten vollschreiben.
Viele große Personen der Geschichte waren bipolar. Auf www.bipolaris.de gibt es eine Auswahl von Personen, bei denen die Bipolare Störung zumindest vermutet wird.
Dies ist der 'lustige' Teil. Es gibt auch Leute, die eine dysphorische Manie haben. Aggressiv gegenüber ihrer Umwelt sind.
Das Problem des Manischseins ist der persönliche Ruin. Die Schlaflosigkeit, die mit der Unruhe und dem Unternehmungsgeist einhergeht, gefährdet die Gesundheit. Bei vielen Abenteuern - und sei es auch 'nur' das riskante Autofahren, gefährdet man sich und andere.
Viele neigen verstärkt zum Geldausgeben. Das reicht vom übereilten Klamottenkauf über Wohnungs-/Hauskauf oder Porsche bestellen bis hin zu ganz großen (hier bitte die Phantasie spielen lassen) Abenteuern. Das bedeutet finanzieller Ruin, sofern man nicht einen Betreuer bestellt oder einen Rechtsanwalt beauftragt hat, der hier eingreifen kann.
Die manische Person neigt dazu, Dinge auszusprechen, in einer Art und Weise die von normal (ehrliche Meinung, bisher zurück gehalten) bis hin zu abenteuerlichen Unterstellungen und/oder psychotischen Auswüchsen (hier bitte auch die Phantasie spielen lassen) reicht. Das kann den Verlust von Partnern, Freunden, Familie, des Arbeitsplatzes bedeuten.
Da das Meiste erinnert wird, ist das - wie man sich vorstellen kann - 'Auftauchen' aus einer Manie furchtbar. Einige wenige machen weiter wie zuvor. Die meisten fallen in die andere Seite der Bipolaren Störung, das ist die Depression. Sie macht müde, alles fällt schwer, Schuldgefühle (auch und vor allem wegen der Dinge, die man in der Manie getan hat), Ängste, Panikattacken, selbst abwertendes Denken (ich bin an allem schuld/eine fürchterliche Person), suizidales Denken (die Welt braucht eine Person wie mich nicht), das Leben kann fürchterlich sein, wenn man depressiv ist.
Die Bipolare Störung kann einsam und verlassen machen. Deshalb ist eine Selbsthilfegruppe eine gute Station,  Leute kennenzulernen, die sofort und ohne lange Erklärungen verstehen. Man lernt Menschen kennen, die das Gleiche durchgemacht haben.
Und nicht zu vergessen: es gibt Medikamente und Therapien, die uns helfen, ein normales Leben zu führen. Wendet euch zuerst an einen Psychiater, wenn ihr euch wieder erkennt. Keine Angst, niemand wird beim Arzt oder in der Selbsthilfegruppe für komisch gehalten. Es gibt Hilfe!
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zuletzt bearbeitet: November 2019
 
 

 

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